Wusstest Du, dass jeder Deutsche pro Jahr 226,5 kg Verpackungsmüll produziert? Hochgerechnet auf die 83,02 Millionen Einwohner Deutschlands sind das 18,8 Millionen (!) Tonnen (!!) Müll pro Jahr. Die Umweltbilanz sieht entsprechend schlimm aus. Dem NABU zufolge, gelangen jedes Jahr alleine 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen Plastikmüll illegal ins Meer. Und auch Müll, der legal auf den rund 1.100 Mülldeponien in Deutschland entsorgt wird, belastet die Umwelt durchschnittlich mehr als 35 Jahre, bis er vollständig zersetzt ist. Für uns hört Umweltschutz deshalb nicht mit dem Anlegen von Streuobstwiesen oder der Übernahme von Patenschaften auf. Auch in unserem Alltag engagieren wir uns für die Umwelt, zum Beispiel indem wir Müll vermeiden. Unsere besten Tricks verraten wir in diesem Beitrag. Hier kommen 15 Tipps, wie auch Du Müll vermeiden kannst.
1) Gehe bewusst mit Lebensmitteln um
Jedes Jahr landen 80 Kilogramm Lebensmittel auf dem Müll. Nicht deutschlandweit, sondern pro Kopf. Dabei lassen sich viele Lebensmittel noch verzehren. Mache Dir bewusst, dass Lebensmittel nicht unbedingt ungenießbar werden, nur weil sie ihr Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben und überlege Dir, ob Du Essensreste nicht vielleicht doch verwerten kannst. Gemüsereste sind auf einer Pizza oder in einer Suppe beispielsweise deutlich besser aufgehoben als im Müll.
2) Kaufe kein Wasser in Plastikflaschen
Plastikflaschen benötigen rund 450 Jahre, bis sie vollständig zersetzt sind – dennoch kaufen viele ihr Wasser unverändert in PET-Flaschen. Dabei ist die Qualität von Wasser aus dem Hahn in Deutschland extrem gut. Wenn Du Müll vermeiden möchtest, solltest Du Dein Wasser deshalb lieber aus dem Wasserhahn “zapfen” und keine Plastikflaschen kaufen. Wenn Du statt stillem Wasser lieber Sprudelwasser trinken möchtest, kannst Du dem Wasser aus der Leitung mithilfe von Trinkwassersprudlern, also speziellen Maschinen, Kohlensäure zuführen.
3) “Brauche ich das wirklich?”
Wir Menschen sind Jäger und Sammler. Das ist schon seit der Steinzeit so und es hat sich in all den Jahrtausenden nicht wesentlich geändert. Heute aber jagen wir keine Mammuts mehr und sammeln auch nur noch selten Beeren oder Kräuter. Stattdessen aber neigen wir dazu, Produkte zu kaufen, die wir nicht wirklich benötigen und die wir spätestens beim nächsten Umzug aus Platzgründen entsorgen. Wenn Du Müll vermeiden möchtest, solltest Du Dir vor jedem Kauf deshalb eine entscheidende Frage stellen: “Brauche ich das Produkt wirklich?” Überraschend häufig lautet die Antwort “Nein”.
4) Repariere kaputte Sachen anstatt sie wegzuwerfen
Gehen Gegenstände kaputt, neigen wir oft dazu, sie wegzuwerfen und neu zu kaufen anstatt sie zu reparieren. Dabei lassen sich Produkte oft mit etwas Geschick reparieren. Wenn es Dir selber an Ideen und dem nötigen Talent fehlt, kannst Du vielleicht die Hilfe eines handwerklich begabteren Freunds, Nachbarn oder Verwandten in Anspruch nehmen. Oder Du schaust beim Schuster, der Änderungsschneiderei oder in einem der Repair Cafes vorbei, die es in größeren Städten gibt.
5) Benutze Stofftaschen
Dünne Plastiktüten hat die Bundesregierung zwar 2019 verboten, dickere Plastiktüten sind aus vielen Geschäften aber noch immer nicht wegzudenken. Dabei gibt es deutlich umweltfreundlichere Alternativen. Nimm statt einer Plastiktüte lieber einen Korb, Rucksack oder eine Stofftasche, um Deine Einkäufe nach Hause zu bringen. Wenn Du uns unterstützen möchtest, kannst Du bei uns im Shop einen Klimawiese Stoffbeutel kaufen. Alle Einnahmen aus dem Verkauf fließen in bestehende und neue Umweltschutzprojekte wie den Liebenwalder Naturgarten.
6) Pfeif aufs Schönheitsideal
Rund ein Drittel aller Lebensmittel landet auf dem Müll, bevor sie überhaupt im Supermarkt oder beim Gemüsehändler ankommen. Der Grund hierfür kann einen wütend machen: Die Lebensmittel sind nicht etwa verdorben. Sie sehen einfach nicht “schön” genug aus. Händler haben deshalb Sorge, auf dem Obst oder Gemüse sitzen zu bleiben, das dem Schönheitsideal nicht entspricht. Du kannst dieser perversen Logik die Stirn bieten, indem Du gezielt auch Gemüse oder Obst kaufst, das nicht “perfekt” aussieht. Ein Apfel schmeckt beispielsweise nicht weniger gut, nur weil er nicht kreisrund, sondern ein wenig verformt ist.
7) Teilen ist das neue Kaufen
Mal ehrlich: Wie viele Bohrmaschinen, Hochdruckreiniger oder Handstaubsauger fürs Auto gibt es in Deinem Freundes- und Bekanntenkreis? Wir Menschen neigen dazu, Dinge lieber besitzen zu wollen anstatt sie uns zu leihen. Doch das ist Quatsch, denn eine Bohrmaschine etwa brauchst Du vielleicht ein- bis zweimal im Jahr. Sprich Dich deshalb lieber mit Deinen Freunden, Verwandten oder Nachbarn ab und überlegt Euch, ob es nicht sinnvoller wäre, statt drei nur eine Bohrmaschine zu kaufen und diese zu teilen.
8) Wer billig kauft, kauft zweimal
Zugegeben: Dieser Spruch ist schon ziemlich alt, aber gerade wenn Du Müll vermeiden möchtest, solltest Du ihn im Hinterkopf behalten. Billige Kleidung, Elektrogeräte, Möbel oder Spielzeug gehen nämlich deutlich schneller kaputt als hochwertigere Produkte – und landen dann auf dem Müll. Gib, wenn Du es finanziell verkraften kannst, also lieber ein paar Euro mehr für Produkte aus, die deutlich länger halten. Die Umwelt wird es Dir danken.
9) Geh nicht mit dem Trend
Vor allem im Elektronikbereich ist es zur Unsitte geworden: Hersteller werfen jedes Jahr neue Versionen ihrer Smartphones oder Kopfhörer auf den Markt. Apple ist hierfür ein gutes Beispiel, denn nicht wenige “Apple-Jünger” kaufen jedes Jahr das neueste iPhone. Dabei täte es der Umwelt und auch dem eigenen Geldbeutel gut, das alte Smartphone längere Zeit zu nutzen. Elektroschrott entwickelt sich nämlich zunehmend zum Problem. Schon 2018 lagen, dem Bitkom zufolge, 124 Millionen Alt-Handys ungenutzt herum.
10) Verkaufe Deine alten Smartphones
Wenn Du Dir ein neues Smartphone kaufst, kannst Du viele sinnvolle Dinge mit Deinem alten Smartphone machen: Lass es nicht im Schrank liegen und wirf es auch nicht in den Müll, sondern gib es entweder bei einem Wertstoffmobil ab oder mache es zu Geld: Über Plattformen wie eBay findest Du schnell dankbare Käufer. Zudem haben sich Unternehmen wie Rebuy auf den Ankauf gebrauchter Elektronikprodukte spezialisiert. Und bei vielen Geschäften von Media Markt und Saturn findest Du inzwischen Automaten, die Dir Dein altes Handy abkaufen.
11) Verzichte auf Plastik
Plastik-Kaffeebecher, Frischhaltefolie, Tiefkühlkost, abgepacktes Obst und Wegwerfbesteck – wenn man mit offenen Augen einkaufen geht, kann einen das blanke Grauen packen. Plastik ist aus unserem Konsumalltag nicht mehr wegzudenken. Doch es gibt gute Alternativen. Schau Dich einfach einmal ein wenig um und kaufe gezielt Produkte, deren Hersteller bewusst auf Plastik verzichtet haben. Statt Plastikzahnbürsten gibt es beispielsweise Holzzahnbürsten. Und statt abgepackter und verschweißter Lebensmittel kannst Du auf dem Markt oder im Gemüseladen auch unverpacktes Obst und Gemüse kaufen.
12) Nutze Nachfüllpackungen statt Einwegverpackungen
Drogerien verkaufen vor allem Sanitär- und Hygieneartikel wie Duschgel oder Seife häufig auch als Nachfüllvariante. Kaufe diese Produkte, wenn Du Müll vermeiden möchtest. Ihre Hersteller verzichten nämlich auf überflüssiges Plastik wie beispielsweise Pumpspender. Wenn Du Plastik ganz vermeiden möchtest, kannst Du statt Flüssigseife oder Duschgel einfach auch feste Seife kaufen. Und auch Shampoo gibt es als feste Seifenstücke, die sich aufschäumen lassen.
13) “Keine Werbung bitte”
Hand aufs Herz: Wie oft hast Du Werbung im Briefkasten und wie oft wirfst Du sie ungelesen in den Müll? Jedes Jahr werden Tausende Bäume gefällt und Tonnen an Papier für Werbung verschwendet, die einen viel mehr ärgert als informiert. Diesem Irrsinn kannst Du entgegenwirken – durch einen simplen “Keine Werbung”-Aufkleber auf dem Briefkasten. Noch besser aber trägst Du Dich in die Robinsonliste ein. Dies ist das zentrale Register für alle Verbraucher, die keine Werbepost wünschen. Seriöse Unternehmen gleichen ihre Adressdatenbank mit der Robinsonliste ab, bevor sie Werbung per Post verschicken.
14) Reduziere Deinen Papierverbrauch
Deinen Papierverbrauch kannst Du auch selber aktiv senken: Nutze statt chlorgebleichtem Papier Recyclingpapier, das mit dem Umweltsiegel “Blauer Engel” ausgezeichnet ist, und achte generell darauf, möglichst wenig zu drucken. Wenn Du viel liest, ist es auf Dauer zudem umweltschonender auf einen E-Book-Reader umzusteigen. Der verbraucht zwar Strom. Für papierne Bücher müssen aber Bäume gefällt werden – und nicht selten liest man Bücher nur ein einziges Mal, bevor man sie ins Regal stellt und Jahre später entsorgt.
15) Verzichte auf Kaffeekapseln
Eine der größten Unsitten unserer Zeit sind Kaffeekapseln. Sie sind als teures Wegwerfprodukt konzipiert und bestehen nicht selten aus Plastik, das die Umwelt belastet. Wenn Du Müll vermeiden möchtest, solltest Du statt zur “klassischen” Kaffeekapsel lieber zur nachfüllbaren Kaffeekapsel greifen. Alternativ wird es Dir die Umwelt danken, wenn Du auf den guten alten Filter-Kaffee umsteigst.