Der Herbst ist da und mit ihm das Ende der Brutzeit für viele unserer heimischen Vogelarten. Jetzt ist es an der Zeit, die Nistkästen im Garten und auf unseren Streuobstwiesen zu reinigen – eine wichtige Aufgabe, um unseren gefiederten Freunden eine unbeschwerte Fortpflanzung im kommenden Jahr zu ermöglichen. Doch was gibt es dabei zu beachten?
Warum ist es wichtig den Nistkasten zu reinigen?
Nachdem der letzte Vogelnachwuchs das Nest verlassen hat, sollten alte Nester samt den darin lebenden Parasiten wie Vogelflöhen, Milben und Zecken entfernt werden. Diese ungebetenen Gäste könnten die zukünftige Brut belasten und die Gesundheit der Vögel gefährden.
Einige Nistkästen werden im Frühjahr auch von ihren neuen Bewohnern gereinigt. Wenn du die Reinigung aber schon im Herbst vornimmst, können einige Kleintiere den Kasten als Überwinterungsquartier beziehen und die Chance, dass Vögel im nächsten Jahr wieder einziehen, steigt.
Um gut reinigen zu können, bauen wir die Nistkästen für unsere Streuobstwiesen immer mit einem aufklappbaren Dach. Solltest du ein Nistkasten selbst bauen oder einen kaufen wollen, können wir empfehlen darauf zu achten oder die Bauanleitung leicht anzupassen.
Vorsicht bei den Reinigungsmitteln
Es ist wichtig, darauf zu achten, dass bei der Reinigung von deinem Nistkasten keine scharfen chemischen Reinigungsmittel oder Desinfektionsmittel verwendet werden. Ein gründliches Ausfegen des Nistkastens genügt in der Regel vollkommen aus. Bei starkem Befall kann man den Kasten mit klarem Wasser und etwas Sodalauge ausspülen. Mische hierfür einfach einen Esslöffel Natron mit einem Liter Wasser und wische den Nistkasten aus.
Anschließend sollte der Kasten gut austrocknen, denn die Ansprüche an die Hygiene sind bei Vögeln anders als bei uns Menschen.
Anklopfen um Überraschungen zu vermeiden
Eine Reinigung kann auch Überraschungen mit sich bringen! Um unliebsame Begegnungen zu vermeiden, empfiehlt es sich, vor dem Öffnen der Nistkästen kurz anzuklopfen. So haben mögliche Bewohner, wie z.B. eine Hasel- oder Waldmaus, die Chance, ihr Zuhause rechtzeitig zu verlassen.
Ein weiterer „Mitbewohner“ in vielen Nistkästen ist der Siebenschläfer. In der Regel halten sich diese kleinen Tierchen erst dort auf, wenn die Vögel ausgeflogen sind, und ziehen für den Winter in frostgeschützte Erdhöhlen um.
Der richtige Zeitpunkt um deinen Nistkasten zu reinigen
Der Spätsommer ist die ideale Zeit für die Reinigung, da die Kästen noch weitgehend leer sind. Mit dem Beginn des Herbstes richten sich jedoch viele Kleintiere in den Nistkästen ein. Dazu gehören nützliche Arten wie Ohrwürmer, Florfliegen und Wespenköniginnen sowie verschiedene Mäusearten und Fledermäuse. Zudem nutzen einige Vogelarten, wie Meisen, die Nistkästen als Übernachtungsmöglichkeit in kalten Winternächten. Du siehst, dass so ein Nistkasten das ganze Jahr über ein nützliches Accessoire in deinem Garten darstellt.
Auf den Streuobstwiesen der Klimawiese bekommen daher immer die Bäume, welche mittlerweile kräftig genug sind, ein Nistkasten. Die Vielfalt auf unseren Wiesen wird damit immer größer und der Lebensraum vielfältiger. Wenn du uns dabei unterstützen möchtest, kannst du eine Patenschaft für einen Nistkasten übernehmen.
Zu spät daran gedacht?
Wer die Reinigung im Spätsommer verpasst, kann diese auch bis zum Ende des Winters aufschieben, jedoch ist das Timing entscheidend. Einige Vögel starten sehr früh mit dem Brutgeschäft, sodass es eine Herausforderung sein kann, den richtigen Zeitpunkt zu finden, ohne Winterschläfer unnötig zu stören.
