Wenn es um den Klimawandel und generell den Umweltschutz geht, fällt der Ausdruck “ökologischer Fußabdruck” immer wieder. Gemeint ist der Anteil einzelner Personen oder Unternehmen am globalen Ausstoß von Kohlenstoffdioxid. Beim ökologischen Fußabdruck oder CO2-Fußabdruck handelt es sich also um die Summe an klimaschädlichem Treibhausgas, das jeder von uns direkt und indirekt ausstößt – beispielsweise durch unsere Atmung oder indem wir im Sommer in den Urlaub fliegen, im Winter Obst aus Südamerika statt Äpfel essen, mit dem Auto zur Arbeit fahren oder einfach nicht genug Strom sparen.
Ökologischer Fußabdruck beträgt in Deutschland pro Kopf 10,8 Tonnen Kohlenstoffdioxid
Wenn Ihr wissen möchtet, wie groß Euer persönlicher ökologischer Fußabdruck ist, findet Ihr im Netz einige hilfreiche Informationen. Unser Partner Aninsu etwa weist in seinem lesenswerten Blog auf eine Infografik des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) hin. Ihr zufolge, liegt der ökologische Fußabdruck eines durchschnittlichen Deutschen bei 10,8 Tonnen Kohlenstoffdioxid.
Das Bundesumweltministerium hat auch genau aufgeschlüsselt, wie denn dieser Durchschnitts-Ausstoß von 10,8 Tonnen Kohlenstoffdioxid zustande kommen soll: 31 Prozent, also 2,2 Tonnen Kohlenstoffdioxid, entfallen demnach auf den so genannten “sonstigen Konsum”, also den Gebrauch von Waren wie Mode oder Elektro-Artikeln. 20 Prozent resultieren aus dem “Wohnen”, weitere 20 Prozent aus der Mobilität und 16 Prozent aus unserer Ernährung. Unser Energiebedarf hat – dem BMUV zufolge – einen Anteil von 5 Prozent an unserem ökologischen Fußabdruck während unsere Teilhabe an der öffentlichen Infrastruktur durchschnittlich mit 8 Prozent zu Buche schlägt.
Klimarechner des WWF hilft Euch, Euren eigenen ökologischen Fußabdruck zu ermitteln
Wenn Ihr nun den Eindruck habt, dass das alles reichlich theoretisch ist und mit Eurer eigenen Lebenspraxis wenig zu tun hat, liegt ihr vermutlich goldrichtig. Völlig zurecht, hat auch Aninsu auf einige statistische Schwächen der BMVU-Infografik hingewiesen. So klärt das BMVU beispielsweise an keiner Stelle darüber auf, ob der Durchschnitts-Deutsche die 10,8-Tonnen-Kohlenstoffdioxid-Ausstoß nun pro Tag, pro Monat, pro Jahr oder pro Dekade zu verantworten hat. (Ohne Euch den Spaß am Miträtseln nehmen zu wollen, wäre “pro Jahr” übrigens die richtige Antwort.)
Wesentlich präzisere Informationen, wie Euer eigener ökologischer Fußabdruck aussieht, bieten Euch so genannte “Rechner”, die im Internet kostenfrei zur Verfügung stehen. Das Bundesumweltamt etwa bietet auf seiner Internetseite einen “CO2 Schnellcheck” an, Brot für die Welt lädt auf der Internetseite fussabdruck.de zum – Nomen est Omen – “Fußbabdruck-Test” ein und der World Wide Fund for Nature (WWF) bietet einen WWF-Klimarechner an, mit dem Ihr Euren persönlichen CO2-Fußabdruck ermittelt könnt.
Alle drei Rechner stellen Euch Fragen zu Eurer typischen Ernährungsweise, zu Euren Wohnverhältnissen, zu Eurem Konsumverhalten und dazu, wie Ihr das Jahr über von A nach B kommt und wie viele Kilometer Ihr dabei in etwa im Auto, in der Bahn oder im Flugzeug verbringt.
Nicht alle Rechner aber gehen wirklich granular vor. Der “CO2-Schnellcheck” des Umweltbundesamts informiert Euch beispielsweise schon nach elf Fragen über Euren persönlichen ökologischen Fußabdruck. Immerhin 13 Fragen müsst Ihr beim “Fußbabdrucktest” von Brot für die Welt beantworten, um einen Eindruck von Eurer persönliche Ökobilanz zu bekommen. Fast das Dreifache an Fragen stellt Euch hingegen der WWF im Rahmen seines “WWF-Klimarechners” und liefert damit – zumindest in unseren Augen – das aussagekräftigste Ergebnis.